Radbahn bis dato

Die Idee, unter der U1-Hochbahn Rad zu fahren, hatten sicherlich schon einige Berlinerinnen und Berliner vor uns. Der Finne Martti Mela aber trommelte einige Bekannte zusammen, die die Idee einfach mal skizzierten und im November 2015 über Social Media veröffentlichten. Die Idee kam zur richtigen Zeit! Das Interesse von Radfahrerinnen und Radfahrern, Medien und Politik war riesig: 10.000 Facebook-Fans innerhalb von nur zwei Wochen, Medienartikel in der ganzen Welt und die Verleihung des Bundespreises Ecodesign folgten.

Auch das Abgeordnetenhaus reagierte und investierte in eine Machbarkeitsstudie – allerdings zu Radschnellwegen generell, eine Kategorie, in die sich die Radbahn nicht einfügt und für die sie unsererseits niemals konzipiert war. Radschnellwege haben per Definition eine Mindestbreite von 4 Metern und verlaufen weitestgehend kreuzungsfrei. Die Radbahn bringt es durchschnittlich auf 3 Meter und weist als innerstädtische Route wesentlich mehr Kreuzungen auf als Routen am Stadtrand. Folglich kam es nicht unerwartet, dass die Radbahn durch das Raster der Radschnellwegstudie fiel. Jedoch attestiert diese Studie bereits die besondere Eigenschaft unserer Route als stadtteilverbindende Tangente, an die sich die aus der Peripherie kommenden „Radautobahnen“ andocken könnten.

Wir haben uns dazu entschieden, neben den enormen Potenzialen de r Radroute für den Berliner Verkehr auch die möglichen Auswirkungen einer realisierten Radbahn auf Wirtschaft, Stadtentwicklung und Kultur herauszuarbeiten. Dabei werden wir aus der Zivilgesellschaft ebenso lebhaft unterstützt wie von Unternehmen und Forschung, sowie von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz selbst.