Verkehrsmittel-Verlagerungspotenzial

Basierend auf Daten des InnoZ (Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel GmbH)

Schwer zu prognostizieren ist, wie viele Menschen zukünftig die Radbahn mit dem Fahrrad nutzen würden, die auf der Strecke heute noch im Auto oder mit dem ÖPNV unterwegs sind. Spricht man aber mit Menschen in der Stadt, so betonen immer wieder viele, dass sie gerne mit dem Rad ihre täglichen Wege zurücklegen würden, es ihnen aber einfach zu gefährlich ist.

Unser Partner InnoZ hat deshalb eine Studie erstellt, die methodisch eine sehr interessante Grundlage für zukünftige Untersuchungen bietet. Dabei zeichnen Privatpersonen mit einer App ihre zu Fuß, im Auto, mit dem Fahrrad oder im ÖPNV zurückgelegten Wege auf. Diese Routen können anschließend nach ihrer Häufigkeit und geografischen Lage ausgewertet werden. Basierend auf Daten von nur 20 Teilnehmenden, die knapp 2000 Wege aufgezeichnet haben, ist die Aussage aktuell aber natürlich weder belastbar noch repräsentativ für die Berliner Bevölkerung. Zudem war der Zeitraum der Erhebung kurz und lag früh im Jahr (Januar bis April 2017, also noch vor der Fahrradhauptsaison).

Verlagerungspotenzial Auto – Rad

Besonders Personen, die häufig mit dem Fahrrad fahren (mehr als 50 Prozent aller Wege), nutzen im Einzugsbereich der Radbahn das Auto für Strecken, die im Durchschnitt 6,44 km lang sind. Das sind Distanzen, die in anderen Fällen von überzeugten Radfahrer durchaus noch mit dem Rad gefahren werden. Die größten Potenziale liegen jedoch bei Personen, die nur selten Fahrrad fahren; eine Überdachung und Separierung vom Straßenverkehr könnte einen Anstoß für eine Verlagerungen in Richtung des Radverkehrs geben.

Verlagerungspotenzial U-Bahn – Rad

Die U-Bahnhöfe werden heute schon intermodal genutzt. Stichproben zeigen, dass es durchaus üblich ist, dass auf der Strecke von der Wohnung bis zur U-Bahn das Fahrrad genutzt wird, um dann öffentlich weiterzufahren. Möglicherweise würden Fahrrad-Nutzer unter der Voraussetzung einer gebauten Radbahn dann gleich auf dem Rad sitzen bleiben und den Rest der Strecke auch noch zurücklegen.

Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegter Wege (unter allen Modalitäten)

U-Bahn und Straßen sind bei Regenwetter besonders voll. Kaum jemand steigt jetzt auf das
Rad. Auf diesen Karten sieht man, wie sich der Anteil der Fahrrad fahrten mit Regen (oben) und ohne Regen (unten) verhält. Hier sind mit Abstand die größten Verlagerungspotenziale zu erwarten: Denn unter der Radbahn regnet es nicht.