Strecken-Verlagerungspotenzial

Basierend auf Daten des Fahrrad-Navigations-App-Anbieters Bike Citizens

Bereits heute legen schon viele Berlinerinnen ihre täglichen Wege mit dem Fahrrad zurück. Auch wenn derzeit keine aktuellen Daten der Verkehrszählung vorliegen, so ist doch seit der letzten Zählung im Jahr 2013 eine d eutliche Zunahme an Radfahrten zu spüren.
Die Daten unseres Partners Bike Cit izens basieren auf rund 50.000 aufgezeichneten Rad fahrten und über 300.000 gefahrenen Kilometern. Die Daten wurden in den Zeiträumen 1. März bis 31. Oktober 2016 und 21. Februar bis 2. April 2017 erhoben. Auch wenn wir mit der Studie keine Repräsentativität für die Bevölkerung Berlins reklamieren wollen, so liefert die Auswertung doch einen guten Einbl ick in die Mobilitätsmuster von Radfahrer in Berlin. Eine weiterführende Analyse könnte die absoluten Zahlen der Fahrrad-Zählstellen des Senats (z.B. an der Oberbaumbrücke und in der Yorckstraße) mit den aufgezeichneten App-Daten kreuzen, um genauere Prognosen für den tatsächlich zu erwartenden Radverkehr entlang der Radbahn zu erhalten.

Heatmap

Betrachtet man die längeren Ost-West-Routen, die Berlins Radfahrer nutzen, gibt es kaum Alternativen zur Radbahn (in Weiß eingezeichnet). Nah gelegene Parallel-Routen existieren nicht. Lediglich sehr weit südlich verläuft die Gneisenaustraße und es gibt die weit im Norden liegende Verbindung über Oranienstraße, Rudi-Dutschke-Straße und Kochstraße. Die Personen, die heute bereits entlang der Radbahn-Route fahren, tun dies aus Zwang und nicht etwa, weil die Strecke als Radweg gut funktioniert. Im Bereich Gleisdreieck lässt sich die Notwendigkeit für eine technische Überquerungshilfe ablesen.

Die Strecke vom Zoo bis zur Oberbaumbrücke ist nach aktuellem Bike-Citizens-Routenplaner noch 9,9 km lang. Bei einer veranschlagten durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 15,3 km/h dauert diese Fahrt 38,8 Minuten. Die Fahrt auf der Radbahn bedeutet, direkter und zügiger ans Ziel zu kommen, da statt einer Zick-Zack Strecke mit zahlreichen Haltepunkten ein direktes Vorankommen möglich ist. Der Fahrbahnbelag ist optimal und es sind weniger Kreuzungen und Ampeln zu überqueren. Die um 0,8 km kürzere Strecke könnte man dann bei einer somit erhöhten Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h in 27,3 Minuten abfahren und gut 11 Minuten Zeit sparen. Bei Hin- und Rückfahrt bietet die Radbahn demnach eine deutliche Zeiteinsparung von 23 Minuten.

Verlagerungspotenzial

Bike Citizens prognostizieren, dass sich mit dem Bau der Radbahn viele Wege auf der Strecke verlagern würden. Deutlich wird auch, dass mit der Realisierung unserer Strecke an dem Gleisdreieck ein bedeutender Radnetz-Kreuzungspunkt entstehen würde.