Globale Herausforderungen

Fast überall auf der Welt wachsen städtische Gesellschaften und mit ihnen die Verantwortung, Rücksicht auf Mensch und Umwelt zu nehmen. Bereits seit 2007 lebt mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten (1), deren zunehmende Population, Dichte und Fläche für einen Großteil der negativen Umweltauswirkungen der Menschheit verantwortlich sind. Ein massiver Ressourcenverbrauch, der durch den Menschen verursachte Klimawandel, Luftverschmutzung oder der Verlust von Biodiversität sind messbare Folgen urbaner Lebensformen. Die Verstädterung hat auch soziale Folgen wie Gesundheitsprobleme, zunehmende soziale Ungleichheit und schwindenden sozialen Zusammenhalt.

Die Bilder aus rasant wachsenden Metropolen in Afrika, Asien und Südamerika kommen uns weit weg vor und im Vergleich mit den Staus oder dem Smog in Mexiko City oder Dakar wirken unsere Verkehrsprobleme beinahe banal. Dennoch kostet der Stau im Ballungsraum Berlin unsere Gesellschaft jährlich mehrere Milliarden Euro (2), von den externen weltweiten Kosten ganz zu schweigen. Doch während die Automobillobby noch immer den Ausbau von Straßen fordert, deutet sich längst an, dass die Zeit gekommen ist, den fossilen Verkehr schrittweise zu erneuern und dem ressourcenintensiven Lebensstil der letzten Jahrzehnte, der sich nun weltweit fortsetzt, neue Alternativen entgegen zu setzen. Auch deshalb ist die Transformation unserer Städte so wichtig.

Doch schauen wir auf die positiven Seiten von Städten. Denn genauso wie Städte die Ursache von Problemen darstellen, so steckt gerade in ihnen auch die Lösung: Eine dichte, kompakte Bauweise führt nicht nur zu geringeren Energiekosten pro Haushalt, sondern auch zu einer Reduktion von Verkehr (3). Denn es bietet sich eine Förderung multimodaler Verkehrsangebote auf Basis von Fuß- und Radverkehr und öffentlichen bzw. geteilten Transportmitteln zur kostengünstigen Verlagerung an. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass neue technische Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologien zu einer effizienteren Verkehrsabwicklung beitragen.

(1) United Nations (2014): World Urbanization Prospects. The 2014 Revision. Department of Economic and Social Affairs, New York
(2) INRIX Research (2014): Europe’s Traffic Hotspots. Measuring the impact of congestion in Europe. INRIX, Kirkland et al.
(3) Umweltbundesamt (2017): Die Stadt für Morgen. Umweltschonend mobil – lärmarm – grün – kompakt – durchmischt. Umweltbundesamt, Dessau