Berlins Chancen

Deutschland steht für eine stabile Wirtschaft und rationale Entscheidungen. Es steht für die Energiewende und könnte gerade als Autoland besonders repräsentativ auch für eine Mobilitätswende stehen. Dabei sollte das Ziel nicht sein, die Autokonzerne zu verprellen, sondern sie zukunftsfit zu machen.

Der Hauptstadt kommt dabei eine besondere Vorreiterrolle zu. Berlin ist traditionell eine Fußgängerstadt mit einer im Bundesvergleich relativ geringen Pkw-Dichte. Ihre preußischen Alleen sind großzügig angelegt und keine andere europäische Metropole ist derart grün – fast ein Drittel der Fläche Berlins ist unversiegelt. Hinzu kommt, dass viele Quartiere von jungen Menschen geprägt werden, die offen für neue Mobilitätsangebote sind und Trends setzen, die dann auch in andere deutsche Städte „schwappen”. Stetig steigende Besuchszahlen bedeuten auch, dass sich mehr und mehr Menschen von Berlin inspirieren lassen. Berlin und gerade auch die verschiedenen Quartiere entlang der U1 bieten ideale Voraussetzungen für ein neues urbanes Mobilitätsmodell.

Mit den derzeitigen Verhandlungen und dem Abschluss des Berliner Mobilitätsgesetzes noch in 2017 ist ein wichtiger Schritt in Richtung Mobilitätswende vorbereitet. Auf Druck der Zivilgesellschaft wird Berlin, wie zuvor schon London oder Paris, viel Geld in die Hand nehmen, um nun flächendeckend die Infrastruktur für Radfahrerinnen und Radfahrer auszubauen. Mit der Radbahn würde darüber hinaus ein Symbol geschaffen werden, das für eine kreative und lebenswerte Stadt steht und dessen Spezifikum in nur einem Satz vermittelt werden kann: Die Radbahn führt überdacht mitten durch Berlin!