Diskussionrunde beim Stakeholder-Workshop zum Thema grün-blaue Infrastrukturen

Rückblick Stakeholder-Workshop I

“Flächenpotenziale für mehr grün-blaue Infrastrukturen im öffentlichen Raum. Umsetzungsmöglichkeiten unter der Berliner Hochbahn”

Am 1. November 2022 haben wir uns mal nicht mit Radverkehrs- oder anderen Mobilitätsthemen beschäftigt. Diesen Vormittag standen die Freianlagen entlang der Radbahn im Vordergrund und wir haben uns konkret und ausführlich mit Fragen der grün-blauen Infrastruktur (was das ist? siehe unten) auseinandergesetzt. Dafür haben wir ca. 30 Stakeholder und Akteur:innen aus Verwaltung, Wissenschaft, Verbänden und Wirtschaft gewinnen können; es war eine breit aufgestellte, kompetente Gruppe, die sehr verschiedene Blickwinkel, Erfahrungen und Anregungen mitbrachte und durch Studierende der Berliner Hochschule für Technik (Landschaftsbau und Grünflächenmanagement) gut ergänzt wurde.

Am Beispiel der Radbahn Berlin haben wir gemeinsam diskutiert, wie der spezielle öffentliche Raum unter dem Viadukt über Entsiegelung, Begrünungs- und Bewässerungskonzepte langfristig gesichert und beispielhaft für andere öffentliche Bereiche geplant und – im Rahmen des Testfeldes – erprobt werden kann.

Präsentation beim Stakeholder-Workshop zum Thema grün-blaue Infrastrukturen

Bewässerungsoptionen für die Grünflächen des geplanten Testfeldes

In Kleingruppen wurde jeweils eine der nachfolgenden drei Varianten für eine Bewässerung des Testfeldes erörtert: Wir fragten zunächst nach Ideen und Erfahrungen sowie darauf aufbauend nach konkreten Umsetzungsoptionen mit all ihren Chancen und Herausforderungen.

Folgende Nutzungen im Testfeld wurden diskutiert:

1. Regenwassernutzung
durch Muldenausbildung in den Pflanzflächen wird das Regenwasser bis unters das Viadukt geführt und bei Starkregenereignissen auch zwischengespeichert

2. mit Wasserspeicher
durch regelmäßige Befüllung von oberirdischen Wasserspeichern können die Pflanzen in der Entwicklungsphase, aber besonders auch in den Patenschaftsbeeten regelmäßig gewässert werden, z.B. durch Tröpfchenschläuche oder Gießkannen

3. Filterhochbeet
(Nutzung des Regenwassers vom Viadukt durch Reinigungsprozesse wie Phytoremediation und Bodenfilter)
Tröpfchenschläuche führen das gereinigte Regenwasser vom Filterhochbeet zu den ebenen Pflanzflächen + natürliche Regenwassernutzung im Randbereich des Viadukts

Präsentation beim Stakeholder-Workshop zum Thema grün-blaue Infrastrukturen

Wie geht es weiter?

Die vielfältigen Inputs sowie die Ergebnis-Flipcharts liegen jetzt bei unserem Freianlagen-Planungsteam, die diese auf Umsetzbarkeit prüfen und entsprechend in die Planung einarbeiten. Wir sind gespannt, welche Bewässerungsoptionen wir im Rahmen des Testfeldes werden ausprobieren können.

zum Hintergrund

Wir als Reallabor Radbahn möchten Stadtraum neu denken und auf unserem Testfeld nächstes Jahr nicht nur eine mögliche neue Infrastruktur für Radfahrende unter dem Viadukt der Berliner U-Bahn-Linie 1 erproben, sondern darüber hinaus auch für diesen besonderen öffentlichen Ort nach Lösungen für eine Begrünung bzw. Bewässerung suchen. Mit einem Mehr an Grün – was übrigens auch ein wesentliches Ergebnis bzw. Wunsch aus unserer Bürgerbeteiligung zur Freiflächengestaltung war – geht es nicht nur um eine optische Qualifizierung des Raumes. Vielmehr gilt es vor dem Hintergrund sich zunehmend aufheizender Städte, Ziele und Maßnahmen aufzuzeigen, wie diese Flächen klimawirksam, vielfältig und artenreich dem Stadtgrün zugeführt werden können und welchen Beitrag die Regenwassernutzung zur Hitzevorsorge in der Stadt leisten kann.

zum Nachlesen
Programm des Stakeholder-Workshops

Ergebnis-Flipcharts für die o.g. drei Varianten

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